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Susanne
Pollak – Klara spielt nicht mit:
Die Nachzüglerin Klara hat einen holprigen Start ins Leben. Ihre Eltern waren in der Nazizeit in der französischen Résistance und haben im Wien der Nachkriegszeit eine Existenz aufgebaut. Klara hat gesundheitliche Probleme, die sie bald zu ihrem Vorteil nutzt, um Liebe und Anerkennung zu erhalten. Ihr Bedürfnis, sich hinter Krankheiten und Behinderungen zu verbergen, wird immer dringender und bringt ihre Eltern und die zwei größeren Geschwister oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Dann scheint sich das Blatt zu wenden, als Klara einen Sinn im Leben findet...
Susanne Pollak erzählt eindringlich von einem
missglückten Leben, von versäumten Möglichkeiten und von unverrückbaren
Rollen und Zuschreibungen in einer Familie.
Für mich nicht nur ein berührendes Buch über die
menschlichen Charaktere, es gibt auch Einblick in die kulturpolitische
Situation zur Kriegs- und Nachkriegszeit.
(Picus. 208 Seiten. Preis: 24,00 Euro)
empfohlen von Maria Dünser
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Arno
Geiger – Das glückliche Geheimnis:
Frühmorgens bricht ein junger Mann mit dem Fahrrad in die Straßen der Stadt
auf. Was er dort tut, bleibt sein Geheimnis. Zerschunden und müde kehrt er
zurück. Und oft ist er glücklich. Jahrzehntelang hat Arno Geiger ein
Doppelleben geführt. Jetzt erzählt er davon, pointiert, auch voller Witz und
mit großer Offenheit. Wie er Dinge tat, die andere unterlassen. Wie
gewunden, schmerzhaft und überraschend Lebenswege sein können, auch der Weg
zur großen Liebe. Wie er als Schriftsteller gegen eine Mauer rannte, bevor
der Erfolg kam. Und von der wachsenden Sorge um die Eltern. Ein Buch voller
Lebens- und Straßenerfahrung, voller Menschenkenntnis, Liebe und Trauer.
Arno Geiger beschreibt in einer sehr empfindsamen Art sein Doppelleben.
Bücherschätze und Dokumente aus den Papiertonnen zu sammeln, diese
aufzubewahren und auch in seiner Literatur zu verwenden. Auf der anderen
Seite sein Schreiben; wie er von den Verlagen Absagen erhielt, bis ihm
endlich der Durchbruch gelingt. Sein Bemühen, die große Liebe zu finden und
zu halten.
Für mich war dieses Buch so lesenswert, weil mich die sensible, ehrliche Art
von Arno Geiger faszinierte, gleichzeitig etwas ängstigte, mit welcher
Offenheit er sein Leben beschreibt. Eine Überraschung und Freude über diese
Seltenheit im Kulturbetrieb!
(Hanser. 240 Seiten. Preis: 25,70 Euro)
empfohlen von Maria Dünser
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Erik Fosnes-Hansen – Zum rosa Hahn (Markus Mörschbacher)
Martin R. Dean – Ein Stück Himmel (Maria Dünser)
Robert Schneider – Buch ohne Bedeutung (Markus Mörschbacher)
Kristina Gorcheva-Newberry – Das Leben vor uns (Maria Dünser)
Joachim B. Schmidt – Tell (Markus Mörschbacher)
Rüdiger Safranski - Einzeln sein (Maria Dünser)
Heinrich Steinfest - Die Möbel des Teufels (Markus Mörschbacher)
D. H. Lawrence – Der Mann, der Inseln liebte (Maria Dünser)
Ryan
J. Stradal – Die Bierkönigin von Minnesota
Sylvain Prudhomme - Allerorten (Maria Dünser)
Andri Hinnen - Rolf (Markus Mörschbacher)
Khaled Alesmael – Selamlik (Markus Mörschbacher)
FM4 Wortlaut `20 (herausgegeben von Zita Bereuter und Claudia Czesch) – Kontakt (Maria Dünser)
Joachim B. Schmidt - Kalmann (Markus Mörschbacher)
Bernhard Schlink - Abschiedsfarben (Maria Dünser)
Stefano Benni – Prendiluna (Markus Mörschbacher)
François Cheng - Über die Schönheit der Seele (Maria Dünser)
Thomas Meyer – Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin (Markus Mörschbacher)
Ana Marwan - Der Kreis des Weberknechts (Maria Dünser)
Edward Carey - Petit (Markus Mörschbacher)
Thomas Girst - Alle Zeit der Welt (Maria Dünser)
Kurt Palm - Monster (Markus Mörschbacher)
Jürgen Todenhöfer - Die große Heuchelei (Maria Dünser)
Michael Vögel - Quasi Jesus (Markus Mörschbacher)
Norbert Gstrein - Die kommenden Jahre (Maria Dünser)
Daniela Emminger - Kafka mit Flügeln (Markus Mörschbacher)
Margareta Mommsen - Das Putin-Syndikat (Maria Dünser)
Klaus C. Zehrer – Das Genie (Markus Mörschbacher)
Jean-Luc Seigle – Ich schreibe Ihnen im Dunkeln (Maria Dünser)
Sophie Hénaff - Kommando Abstellgleis (Markus Mörschbacher)
Heinrich Steinfest - Das Leben und Sterben der Flugzeuge (Markus Mörschbacher)
Roger Willemsen - Wer wir waren (Maria Dünser)
J. Ryan Stradal – Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens (Markus Mörschbacher)
Corinna T. Sievers – Die Halbwertszeit der Liebe (Maria Dünser)
Miguelanxo Prado - Ardalén (Markus Mörschbacher)
Hans Platzgumer - Am Rand (Maria Dünser)
Daniela Emminger - Die Vergebung muss noch warten (Markus Mörschbacher)
Sophia Dembling - Die Macht der Stille (Maria Dünser)
Rolf Bauerdick - Pakete an Frau Blech (Markus Mörschbacher)
Lena Andersson - Widerrechtliche Inbesitznahme (Maria Dünser)
Valerie Fritsch - Winters Garten (Markus Mörschbacher)
Bradley Somer – Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel (Markus Mörschbacher)
Andrea Stoll - Ingeborg Bachmann, Der dunkle Glanz der Freiheit (Maria Dünser)
Eli Brown - Die kulinarischen Anwendungsmöglichkeiten einer Kanonenkugel (Markus Mörschbacher)
Fritz Orter – Ich weiß nicht, warum ich noch lebe (Maria Dünser)
Benjamin Lebert - Mitternachtsweg (Markus Mörschbacher)
Mark Twain - Der geheimnisvolle Fremde; Hörbuch (Maria Dünser)
Leonardo Padura - Ketzer (Markus Mörschbacher)
Tobias Hürter - Der Tod ist ein Philosoph (Maria Dünser)
Florian Werner - Verhalten bei Weltuntergang (Markus Mörschbacher)
Thomas Klugkist - Hanna und Sebastian (Maria Dünser)
Helene Wecker - Golem und Dschinn (Markus Mörschbacher)
Roman Graf – Niedergang (Maria Dünser)
Leon de Winter - Ein gutes Herz (Markus Mörschbacher)
Peter Bieri – Eine Art zu leben; Über die Vielfalt menschlicher Würde (Maria Dünser)
Simon Borowiak – Du sollst eventuell nicht töten (Markus Mörschbacher)
Yoko Ogawa – Das Geheimnis der Eulerschen Formel (Maria Dünser)
E. W. Heine – Kaiser Wilhelms Wal; Geschichten aus der Weltgeschichte (Markus Mörschbacher)
Bernhard Kathan – Stille (Maria Dünser)
Harald Darer – Wer mit Hunden schläft (Markus Mörschbacher)
Monika Held – Der Schrecken verliert sich vor Ort (Maria Dünser)
Kevin Wilson – Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern… (Markus Mörschbacher)
Arezu Weitholz – Wenn die Nacht am stillsten ist (Maria Dünser)
Puntigam/Gruber/Oberhummer – Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln (Markus Mörschbacher)
Christoph Ransmayr – Atlas eines ängstlichen Mannes (Maria Dünser)
Franzobel - Was Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind (Markus Mörschbacher)
Hans Platzgumer - Trans-Magreb (Maria Dünser)
Mathias Wegehaupt - Schwarzes Schilf (Maria Dünser)
Thomas Raab - Der Metzger bricht das Eis (Markus Mörschbacher)
Dan Franck – Montparnasse und Montmartre (Maria Dünser)
Heinrich Steinfest - Die Haischwimmerin (Markus Mörschbacher)
Hanns-Josef Ortheil - Liebesnähe (Maria Dünser)
Anthony McCarten - Liebe am Ende der Welt (Markus Mörschbacher)
Lisa Moore – Und wieder Februar (Maria Dünser)
Steve Earle – I'll never get out of this world alive (Markus Mörschbacher)
Oswald Oelz – Orte, die ich lebte, bevor ich starb (Maria Dünser)
Matt Ruff – Fool on the Hill (Markus Mörschbacher)
Marco Balzano – Damals, am Meer (Maria Dünser)
Chris Priestly – Schauergeschichten vom Schwarzen Schiff (Markus Mörschbacher)
Martin Suter - Allmen und die Libellen (Maria Dünser)
Richard Harvell - Der Kastrat (Markus Mörschbacher)
Philip Roth - Demütigung (Maria Dünser)
Ian McEwan - Solar (Markus Mörschbacher)
Jürgen Domian - Der Gedankenleser (Maria Dünser)
Clemens J. Setz - Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes (Markus Mörschbacher)
Anna Mitgutsch – Wenn du wiederkommst (Maria Dünser)
John Irving – Letzte Nacht in Twisted River (Markus Mörschbacher)
Erika Pluhar - Spätes Tagebuch (Maria Dünser)
Franzobel - Lusthaus, oder Die Schule der Gemeinheit (Markus Mörschbacher)
Richard Schaub - Das Ende der Angst (Maria Dünser)
Axel Simon - Tatütata für Peter Sputnik (Markus Mörschbacher)
Hanns-Josef Ortheil - Die Erfindung des Lebens (Maria Dünser)
Rolf Bauerdick - Wie die Madonna auf den Mond kam (Markus Mörschbacher)
Peter Stamm - Sieben Jahre (Maria Dünser)
Reif Larsen - Die Karte meiner Träume (Markus Mörschbacher)
Fabio Volo - Einfach losfahren (Maria Dünser)
Ken Bruen: Jack Taylor fliegt raus (Markus Mörschbacher)
Leticia Wierz – Das Haus der sieben Frauen (Maria Dünser)
Anonymus – Das Buch ohne Namen (Markus Mörschbacher)
Irène Némirovsky – Herr der Seelen (Maria Dünser)
Fred Vargas – Der verbotene Ort (Markus Mörschbacher)
Joel Haahtela - Sehnsucht nach Elena (Maria Dünser)
Joey Goebel - Heartland (Markus Mörschbacher)
Dominique Bona - Camille und Paul; Kunst und Leben der Geschwister Claudel (Maria Dünser)
Adam Davies – Goodbye Lemon (Markus Mörschbacher)
Roger Willemsen - Der Knacks (Maria Dünser)
Heinrich Steinfest - Mariaschwarz (Markus Mörschbacher)
Anthony
McCarten – Going Zero:
Hat man als Einzelner überhaupt eine Chance gegen das System? Eine junge
Bibliothekarin aus Boston ist entschlossen, es zu versuchen - ihr bleibt
keine Wahl. Und so greift sie zu, als sich die Einladung zu einem
ungewöhnlichen Kräftemessen bietet: dem Betatest von FUSION, einem Projekt
der US-Geheimdienste und des Social-Media-Moguls Cy Baxter. Wem es gelingt,
30 Tage unauffindbar zu bleiben, dem winken 3 Millionen Dollar. Doch Kaitlyn
geht es um etwas anderes…
Eigentlich bin ich kein Fan von Thrillern, bei denen es um aktuelle
technisch-ökologisch-soziale Entwicklung geht, aber erstens: das ist kein
Thriller, sondern ein wirklich spannend geschriebener Roman, zweitens: bin
ich sehr wohl Fan des Autors Anthony McCarten (ich hab noch kein schlechtes
Buch von ihm gelesen – und es waren doch schon einige)... Gleich zu Beginn
wird bewußt, mit welchen Hauptprotagonisten zu rechnen ist. Obwohl die 10
Personen, die unauffindbar sein müssen (sie werden von Fusion „Zeros“
genannt) teilweise extrem ausgeklügelte Pläne umsetzen, stellt sich nach
einiger Zeit heraus, dass die Person, mit der man nicht gerechnet hätte, es
womöglich schafft. Aber wie gesagt, das Buch ist kein simpel gestrickter
Thriller. Als Leser gerät man in den Zwiespalt, wem man mehr Sympathie
entgegen bringen möchte: Kaitlyn, die tapfer versucht, versteckt zu bleiben,
Cy Baxter und seinem Team, die sich beweisen müssen, um ihr Unternehmen
voranzutreiben, oder der Regierungsorganisation, die versucht mit neuer
Technologie „Terroristen“ zu entdecken. Für letztere beiden hegt man
allerdings wahrscheinlich nicht allzu viel Wertschätzung. Dennoch, der Roman
entwickelt sich zu einem psychologischen Ränkespiel. Am Ende bleibt die
Frage: Wie viel Freiheit darf (oder muss) man opfern, damit „Sicherheit“
gewährt werden kann?
(Diogenes. 464 Seiten. Preis: 25,70 Euro)
empfohlen von Markus Mörschbacher
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Lemony
Snicket - Gift zum Frühstück:
Diese wahre Geschichte (so „wahr“ auch die ebenfalls sehr guten
Kinderbuchgeschichten des Autors mit dem natürlich nicht erfundenen Namen
Lemony Snicket sind) beginnt mit der rätselhaften Notiz: „Sie hatten Gift
zum Frühstück“. Wer diese unter seiner Tür hindurchgeschoben hat, ist jedoch
nicht ersichtlich. Also beschließt er, die Sache in die Hand zu nehmen und,
in der wenigen Zeit, die ihm womöglich noch bleibt, alle Komponenten seines
Frühstücks zurückzuverfolgen. Das scheint die cleverste Lösung, oder nicht?
Sein Weg führt ich an allerhand Orte zu den unterschiedlichsten Menschen. Er
geht der Bedeutung der Worte auf den Grund und doch bleibt am Ende die
Frage: Wer hat ihm denn nun Gift in sein Frühstück gemischt und wie kam es
dort hinein?
Welch wundersames Buch… Eigentlich bin ich nur aufgrund des Autors auf
dieses Buch aufmerksam geworden; von ihm ist die vor ca. 15 Jahren
erschienene Kinderbuchbestsellerserie „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“,
welche auch prominent verfilmt worden ist. Jetzt aber also dieses Buch. Der
Protagonist - eigentlich gar nicht wirklich so beunruhigt oder gar panisch
über die seltsame Nachricht - versucht herauszufinden, wo denn das Gift in
seinem Frühstück versteckt war. Was sich aufgrund dieser Beschreibung
vielleicht wie der Anfang eines Krimis anhört, entpuppt sich beim Lesen als
ein Büchlein, bei dem es um Alltagsgeschehnisse, um die Bedeutung hinter den
Dingen, um Menschen und ihre (Ab)normalitäten, schlichtweg und nichts
weniger als um das Leben geht. Das alles wird so unterhaltsam in
Begebenheiten verpackt, dass man sich als Leser erst später bewußt wird,
dass es sich um einen zauberhaften philosophischen Roman handelt. Wer gern
auch mal mit dem Kopf in den Wolken ist, wer sich nicht scheut, über
Alltägliches nachzudenken, oder den Gedanken anderer „lauscht“, der ist mit
dieser kleinen Lektüre (das Büchlein hat angenehm lesbare 160 Seiten) extrem
gut bedient. Und versprochen: es gibt kein betrübliches Ende.
(Nagel&Kimche. 159 Seiten. Preis: 20,60 Euro)
empfohlen von Markus Mörschbacher
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Markus
Gasser – Die Verschwörung der Krähen:
London besteht um 1700 aus zwei Städten, in beiden regiert die Gewalt. In
der Unterwelt kämpfen Einbrecher und Auftragsmörder um die Vorherrschaft, am
Hof streiten sich Minister und Aristokraten um die Gunst der Königin: Alles
untersteht der Kontrolle Queen Anne Stuarts, religiös und politisch
Andersdenkende werden zu Staatsfeinden erklärt, zum meist tödlichen Pranger
verurteilt und weggesperrt im gefürchtetsten Kerker Europas, Newgate Prison.
So wie Daniel de Foe, Unternehmer, Journalist, Kirchengegner, Geheimagent
wider Willen und Intimfeind Queen Annes (und später weltberühmt als
Abenteuerroman-Autor). Doch als er entdeckt, wer in London wirklich die
Fäden zieht, schlägt er sich, gegen die Obrigkeit, auf die Seite der
Kriminellen mit dem Beistand seiner scharfsichtigen Frau Mary de Foe und der
respektlosen Margaret «Midge» Crane. Und um seiner Vernichtung zu entkommen,
plant er einen letzten, spektakulären Coup.
…Von wegen, früher war alles besser: Ein derartiges Hauen und Stechen, wie
es zu jener Zeit scheinbar in London (und wohl auch in anderen europäischen
Metropolen) herrscht, mag man kaum vermuten. Gewalt und Intrigen, wie man es
sich nicht ausdenken kann bestimmen die Interaktion zwischen Menschen, die
bereits an der Macht sind und jenen, die dorthin wollen. Wobei „Macht“ in
diversen Gesellschaftsschichten gemeint ist. Und in allen wird mit ziemlich
hinterhältigen Mitteln gekämpft.
Markus Gasser erzählt in „Die Verschwörung der Krähen“ über Wahrheit und
Würde in einer korrupten Welt, über Armut, Seuchen und Krieg, den schmalen
Grat zwischen Schuld und Unschuld, über die Entstehung des investigativen
Journalismus unter dem Druck von Zensur, Fake News, Populismus und Paranoia
und über die Liebe in liebloser Zeit. Ein historischer Roman, der
sehr gut recherchiert ist und dennoch nicht daherkommt wie eine Biografie,
sondern wie ein herrlich zu lesender Abenteuerroman, gespickt mit ironischen
Anspielungen auf die Gegenwart. Zudem ist es nicht nötig, sich durch einen
Wälzer durchzuquälen (wie so oft bei historischen Romanen), sondern hat die
wirklich spannende und kurzweilige Geschichte in etwa 250 Seiten geschafft.
In dem Fall muss man sagen: leider. Denn davon könnte ich gut noch mehr
lesen!
(Beck. 238 Seiten. Preis: 23,70 Euro)
empfohlen von Markus Mörschbacher
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Daniele
Mencarelli - Für die Kämpfer, für die Verrückten:
Nach einem heftigen Wutausbruch wird der zwanzigjährige
Daniele für eine Woche in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen
Klinik zwangseingewiesen. Zum ersten Mal in seinem Leben begegnet er
Menschen, die ihn in seiner sensiblen Art verstehen können und jeden Tag
genauso kämpfen wie er.
Mit seinen fünf sogenannten Verrückten verbindet ihn
Freundschaft, das Gefühl im selben Boot zu sitzen und durch den Sturm zu
segeln. Es ist das Leben, welches ihm schwerer fällt als anderen. Aber nicht
nur seine Probleme, auch die schönen Dinge, alles erscheint ihm gigantisch.
Ein sensibler und intimer Roman über den Sinn des
Lebens, die Sehnsucht nach Normalität und über gesellschaftliche Normen
unserer verrückt gewordenen Welt.
Literatur voller Empathie und Zärtlichkeit - nicht
verwunderlich, dass Mencarellis zweiter Roman mit zahlreichen italienischen
Preisen ausgezeichnet wurde.
(Fischer. 224 Seiten. 24,70 Euro)
empfohlen von Maria Dünser
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